12Zu den Pionieren unter den Airlines, welche ihren Flugpassagieren eine First Class Lounge anbieten, gehörten ohne Zeifel die großen amerikanischen, international agierenden Fluglinien. Die weltweit erste Lounge eröffnete American Airlines 1939 in New Yorks La Guardia Airport. Andere Fluglinien folgtem dem beispielhaften Erfolg mit zeitlicher Verzögerung, heutzutage erwartet der First Class Passagier von seiner gebuchten Airline einen Loungezugang. Man darf sagen, dass der Betrieb einer First Class Lounge nun mit zu den Qualitätsmerkmalen einer Airline zählt und bei großen Airlines sowie Flagcarriern zum Industriestandard gehört. Die First Class Lounge versteht sich in der Regel als luxuriös oder zumindest gediegen ausgestatteter Warteraum, welcher den First Class Passagieren einer Fluglinie bereitgestellt wird. Diese Lounges sind keineswegs einheitlich, aber sie haben üblicherweise Gemeinsamkeiten.

Als zusätzliches Marketingtool der Airlines, werden die Flugpassagiere vor dem Antritt einer Reise oder bei Umsteigeverbindungen auch während der Zwischenstopps hierher eingeladen. Der Flugpreis beinhaltet üblicherweise die Zugangsberechtigung. Hier sind Erster Klasse Reisende unter sich und haben viel Platz auf sehr bequemen Sitzmöbeln. Die Sanitäranlagen sind meist sehr gepflegt und haben erweiterte Toilettenartikel im Angebot, als im restlichen Flughafenbereich.

Ortsübliche und internationale Tagespresse liegt hier aus, dazu werden Magazine und Zeitschriften bereitgehalten. Ein Kommunikationsbereich mit Telefongelegenheiten ist Standard, PCs, WiFi und Fax ersetzten die früher üblichen Fernschreiber. Nicht selten gehören derzeit Computerarbeitsplätze mit Vernetzung zum Internet zum Angebot.

Während die First Class Lounge früher nur an den wichtigsten Airports (Hubs) der jeweiligen Fluglinien anzutreffen waren, brachte das Verschmelzen vieler Airlines zu den so genannten Allianzen oder Kooperationen untereinander, dem First Class Reisenden nun auch Zugangsberechtigungen zu den entsprechenden Lounges der Partnerairlines. Mittlerweile dürfte es aber in fast jedem, direkt angeflogenen, internationalen Airport, von der befördernden Fluggesellschaft oder von den Allianzen oder Kooperationen betriebene First Class Lounges geben. Die Standardisierungskommitees der bedeutendsten Airline Kooperationen, geben ihren Mitgliedern Mindeststandards an die Hand, welche von diesen eingehalten werden müssen, üblicherweise aber weit übertroffen werden.

In jeder First Class Lounge, sind auch Mitarbeiter der Fluglinien den Loungegästen bei eventuellen Umbuchungen und anderen, reiserelevanten Sachverhalten gerne behilflich. Des Weiteren obliegt es den jeweiligen Loungebetreibern, zusätzliche oder ergänzende Gratisservices, Dienstleistungen oder Bewirtungen feilzubieten. Eine Versorgung mit Snacks und Getränken ist üblich, doch nicht immer und nicht überall, gibt es alkoholhaltige Drinks auch gratis (in Nordamerika gegen Berechnung). Entertainmentbereiche mit aufgestellten Fernsehern, Monitoren oder Projektoren, sind in der Regel akustisch von den Ruhezonen, Lese- oder Arbeitsbereichen getrennt. Bis auf wenige Ausnahmen, ist die Benutzung der First Class Lounge bereits mit dem Ticketpreis abgegolten.

Fast jede First Class Lounge in großen Airports (z.B. FRA, LHR, CDG, BKK, OHR, ATL, LAX, DXB), bietet in der jeweiligen First Class Lounge der dort beheimateten Airlines (Main oder Home Hub), auch ganz besondere Zusatzleistungen an. So werden von etlichen First Class Lounges der Welt heutzutage, auch gerne eine, mehrere oder alle der folgenden Dienstleistungen oder Amenities inkludiert:

Ruhezimmer:

Als Oase der Ruhe, werden besonders schallisolierte Räumlichkeiten feilgeboten, welche den Passagieren ein Nickerchen erlauben. Diese Service gipfelt in regelrechten Einzelzimmern, wie sie von manchen Airlines in der jeweiligen First Class Lounge ihres wichtigsten Flughafens angeboten werden.

Duschgelegenheiten:

Duschen oder Bademöglichkeiten mit oder ohne eigenem Ankleideraum, bieten die auf besonderen Luxus für ihre Erste Klasse Fluggäste bedachten Fluggesellschaften. Das kann bis hin zur Gestellung eines Swimmingpools, einer Sauna oder einer Jacuzzi führen.

Massage, Spa und Wellnesstreatments:

Verschiedene Airlines waren die Schrittmacher beim Anbieten von so genannten „Signature Services“. Dazu können therapeutische Bäder, individuelle Massagen oder Dienstleistungen aus Wellnessbereichen. Die imageträchtigsten Airlines, begeistern ihre wichtigsten Fluggästen mit immer neuen und wertigeren Zusatzangeboten.

Büffets und Catering:

Gourmetbüffets sind keine Seltenheit mehr, hier kämpfen Spitzenköche um die Kundengunst. Kaviar, Lachs und andere, wertvolle Spezialitäten werden gereicht. Zusätzlich erwartet den Erste Klasse Reisenden in der Regel eine große Auswahl an Getränken. Vom frischen Fruchtsaft über erlesene Weine, kostbare Cognacs oder alte Whiskys, hier werden Passagierwünsche erfüllt.

Diese Sonderleistungen werden in der Regel heftig von den Marketing- und Werbeabteilungen propagiert, um Passagiere zur Buchung in der höchsten Klasse zu bewegen. Das bringt Anbieter mit weniger Services in der First Class Lounge zum Wohle der Passagiere in echten Zugzwang. Im harten Wettbewerb um die zahlungskräftigsten Kunden, werden Mehrwerte als Wettbewerbsvorteile gewertet. Der Trend zu mehr Luxus erscheint hier unaufhaltsam.